1. Definition und Chemie
Seinen Namen erhielt das Kollagen (auch Collagen, aus dem Griechischen „Leim erzeugend“) aufgrund seiner früheren Nutzung als Knochenleim im Holzhandwerk.
Kollagen ist ein bei Menschen und Tieren vorkommendes Strukturprotein des Bindegewebes, genauer gesagt, der extrazellulären Matrix (EZM). Die EZM ist der Teil des Gewebes, der zwischen den Zellen liegt und sie geflechtartig umgibt. Kollagen ist Hauptbaustein von weißen und unelastischen Fasern von Sehnen, Muskeln, Bändern, Knochen, Haut und Knorpeln. Es findet sich aber auch in vielen anderen Bereichen des Körpers, wie in Blutgefäßen, Hornhaut und Zähnen.
Kollagene treten bei anderen Organismen wie Pilzen, Pflanzen oder Einzellern (z. B. Bakterien, Algen) nicht auf.
Aktuell sind 28 verschiedene Kollagentypen bekannt, sowie mindestens zehn weitere Proteine mit kollagenähnlichen Anteilen, die in den unterschiedlichen Geweben vorkommen und in mehrere Untergruppen unterteilt werden. Sie unterscheiden sich in der Zusammensetzung von Aminosäuren, der Länge und dem Vernetzungsgrad der Molekülketten, welche schraubenförmig gewunden sind. Als besonderes Merkmal befindet sich an jeder dritten Position in der Kette die Aminosäure Glycin. Das sich häufig wiederholende Aminosäurenmuster Glycin-Prolin-Hydroxyprolin führt dazu, dass die Molekülkette ihre räumliche Gestalt in Form einer linksdrehenden Spirale (Helix) einnimmt. Drei solcher Molekülketten verdrillen sich zu einer rechtsdrehenden Spirale (Tripelhelix) und viele dieser Tripelhelices wiederum bilden schließlich kollagene Fasern, die nicht dehnbar sind. Die dichte Wicklung der Fasern ist ausschlaggebend für eine hohe Zugfestigkeit, weshalb sie Gewichte bis zum Zehntausendfachen ihres Eigengewichtes tragen können.
2. Wirtschaftliche Nutzung
Kollagene sind auch wirtschaftlich relevant. Sie werden in vielen Branchen eingesetzt, beispielsweise
als Gelatine in Speisequalität und im Futtermittelbereich.
in der chemischen und pharmazeutischen Industrie, zur Umhüllung von Zäpfchen, Tabletten/Kapseln, als blutstillende Schwämmchen und als Blutplasma-Ersatz.
in der regenerativen Medizin, als Nährmedium in der Gewebezüchtung, beispielsweise für Hautersatzmaterialien bei schweren Verbrennungen.
in der Kosmetik, zur Minderung von Hautalterung durch Feuchtigkeitsspeicherung.
als Nahrungsergänzungsmittel, bei oraler Einnahme.
in der Fotografie. Gelatine ist die Basis für Beschichtungen auf Film und Fotopapier. Moderne Druckerpapiere sind mit Gelatine beschichtet.
in der Lederverarbeitung. Kollagenfasern bilden die Struktur von Leder und geben ihm seine Zugfestigkeit. Mit Hilfe von Gerbstoffen werden im Leder bestimmte Eigenschaften wie Flexibilität und Resistenz gegen Zersetzung durch Mikroorganismen erreicht.
3. Bedeutung für den menschlichen Körper
Im menschlichen Körper ist Kollagen mit ca. 30 % der gesamten Proteinmasse das am häufigsten vorkommende Protein und ist, kurz gesagt, die Substanz, die den Körper zusammenhält. Als Strukturprotein (ein Faserbündel bildendes Protein) bzw. Gerüststoff ist es ein wesentlicher Bestandteil von Knochen, Knorpeln, Sehnen, Bändern, Haut, Zähnen, Gefäßen und inneren Organen, der ihnen ihre Elastizität und Festigkeit verleiht.
Unverzichtbar ist Kollagen auch für die Blutgerinnung: Es dient als Ankerpunkt für Thrombozyten (Blutplättchen) und initiiert die Aktivierung der Gerinnungskaskade. Bei Verletzung eines Gefäßes wird Kollagen freigesetzt, an das sich Thrombozyten anheften und so die Blutgerinnung einleiten.
Kollagene werden in Typklassen eingeteilt. Die Typen I bis IV sind in den Geweben des menschlichen Organismus besonders verbreitet und gut beforscht:
Kollagentyp I (faserbildend) bildet Kollagenfasern für Sehnen, Faszien, Haut, Gefäße, innere Organe und kommt auch im Dentin der Zähne vor. Es ist mengenmäßig der häufigste Kollagentyp im Körper. Kollagentyp II (faserbildend) kommt in verschiedenen Knorpelgeweben (z. B. Bandscheiben) und im Glaskörper im Auge vor. Kollagentyp III (faserbildend) ist u. a. Bestandteil der Haut, Gefäßwände und inneren Organe. Kollagentyp IV (netzbildend) ist Bestandteil der Basalmembran, einer dreidimensionalen Grenzschicht, die - vereinfacht ausgedrückt - Gewebe in Form hält und verschiedene Zelltypen, z. B. Fettzellen, Muskelfasern, periphere Nervenfasern, umschließt.
Durch den Verlust der Hormone nach der Menopause nimmt vor allem bei Frauen die Kollagensynthese ab. Eines der sichtbaren Anzeichen dafür ist die Haut, die weniger fest und geschmeidig wird. Auch die Knorpelmasse wird mit dem Alter schwächer.
4. Wirkungen als Supplement
Im Vergleich zu anderen Proteinpulvern hat Kollagen ein sehr spezielles Aminosäureprofil. Zum Beispiel fehlt die essenzielle Aminosäure Tryptophan, weshalb es keine vollständige Proteinquelle ist. Dennoch wirken Kollagen-Supplements nicht nur durch die enthaltenen Aminosäuren, sondern auch durch bioaktive Peptide. Bei Kollagen-Supplements handelt es sich um hydrolysiertes Kollagen. Hydrolyse bedeutet, dass große Proteinstrukturen mithilfe von Enzymen oder chemischen Mitteln in kleinere Stücke, sogenannte Peptide, aufgespalten werden. Diese kleinen Proteinstückchen nennt man Kollagenhydrolysat oder Kollagenpeptide. Während der Verdauung werden diese Peptide teilweise in einzelne Aminosäuren zerlegt, welche als Bausteine zur Bildung von körpereigenen Proteinen dienen - beispielsweise körpereigene Kollagenfasern, aber auch andere Proteine. Hierbei handelt es sich nicht um eine spezifische Wirkung. Das heißt, die Aminosäuren aus Kollagen-Supplements werden weiter verwertet für die Synthese sämtlicher körpereigener Proteine, nicht nur für körpereigenes Kollagen, welches mit 30 % des körpereigenen Proteins aber natürlich einen großen Anteil ausmacht.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass einige Peptide aufgrund ihrer besonderen Struktur sehr stabil gegenüber Verdauungsenzymen sind. Sie werden nicht vollständig aufgespalten und wirken daher bioaktiv – das heißt, sie haben eine eigene, positive Wirkung im Körper. Diese bioaktiven Peptide können Signale senden und dadurch verschiedene biologische Prozesse auslösen oder fördern. Besonders bekannt ist ihre Fähigkeit, die körpereigene Kollagenproduktion zu stimulieren. Diese spezifische Wirkung der Kollagenpeptide ist einzigartig und kann durch andere Produkte nicht ersetzt werden.
Herzgesundheit: Kollagen gibt den Blutgefäßen Stabilität und Festigkeit. Ohne Kollagen können die Gefäße schwach und brüchig werden, was das Risiko für Atherosklerose (Plaquebildung in den Arterien) erhöht. Es gibt zwei Arten von Blutgefäßen: Arterien und Venen. Arterien transportieren das Blut vom Herzen weg zu den Organen und Gliedmaßen. Venen bringen das Blut zurück zum Herzen. Während der venöse Bluttransport passiv erfolgt, funktioniert er durch die Muskelarbeit, vor allem durch die Wadenmuskulatur. Diese Muskelgruppen drücken die Venen zusammen (Muskelpumpe), sodass das Blut in Richtung Herz fließt. Die Venenklappen sorgen dabei dafür, dass das Blut nicht in die falsche Richtung zurückfließt. Damit sowohl die Muskulatur als auch die Blutgefäße elastisch bleiben, sind ausreichend Kollagenfasern wichtig.
Viele Menschen sind von Bluthochdruck betroffen, was das Risiko für Herzinfarkte und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Mehrere Studien im Labor haben gezeigt, dass Kollagen den Blutdruck senken kann. Es wirkt hemmend auf das Enzym ACE (Angiotensin Converting Enzym), das eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Blutdrucks und des Wasser-Elektrolyt-Haushalts spielt. Der Stickstoffmonoxidgehalt (NO) im Blut wurde erhöht. NO entspannt und erweitert die Blutgefäße, wirkt anti-entzündlich und vermindert die Entstehung von Blutgerinnseln.
(Unsere Quellen: DOIs 10.1271/bbb80189, 10.1271/bbb120718, 10.5551/jat.36293)
Typ-2-Diabetes und Gewichtsabnahme: Studien zeigten, dass sich Entzündungen, oxidativer Stress und die Glukoseempfindlichkeit durch die Einnahme von Kollagen verbesserte und die Insulinresistenz verringerte, was sich für Menschen mit Typ-2-Diabetes als große Hilfe erweisen könnte. Auch eine deutliche Senkung der Triglycerid- und Cholesterinwerte war zu erkennen. Weiterhin förderte die regelmäßige Einnahme von Kollagen die Aktivierung der körpereigenen Sättigungssignale. Dies führte zu einem verringerten Heißhunger und trug somit zur Gewichtsabnahme bei, indem es den Abbau von Körperfett unterstützte.
Verdauung: Eine geschädigte Magen- und Darmschleimhaut kann durch Kollagen wieder aufgebaut und gestärkt werden, was dazu beitragen kann, Verdauungsprobleme zu lindern. Die Peptide beeinflussen verschiedene Signalwege im Körper, hemmen Entzündungen in der Darmwand und fördern die Wasseraufnahme. Dadurch bleibt der Darm gut hydriert, was für eine optimale Funktion des Verdauungssystems sehr wichtig ist.
Nägel: Die tägliche Einnahme von bioaktiven Kollagenpeptiden steigerte das Nagelwachstum und verbesserte brüchige Nägel, die Häufigkeit von abgebrochenen Nägeln nahm deutlich ab.
(Unsere Quelle: DOI 10.1111/jocd.12393)
Knochen, Gelenke, Muskeln: In Studien zeigten sich positive Ergebnisse in Bezug auf Knochenbildung und Knochendichte. Die Einnahme von Kollagen erhöhte die Knochenmineraldichte der Lendenwirbelsäule und des Oberschenkelhalses bei postmenopausalen Frauen mit altersbedingtem Rückgang. Darüber hinaus zeigten sich im Blut günstige Veränderung des Knochenmarkers P1NP, was auf eine verstärkte Knochenbildung und einen verringerten Knochenabbau hindeutet. Bei Gelenkschmerzen zeigten sich Verbesserungen in Bewegung und auch auch in Ruhe, durch signifikante Steigerung der Proteoglykandichte (Proteine im Knorpel) in Bereichen der Tibia (Schienbein). Knorpelzellen des Körpers wurden angeregt, vermehrt Knorpelgewebe zu bilden. Sekundäre Behandlungen wie Massagen und Physiotherapie konnten in Studiengruppen beträchtlich reduziert werden.
Die Einnahme von Kollagenpeptiden in Kombination mit Krafttraining verbesserte in Studien die Körperzusammensetzung im Vergleich zu Placebo. Dabei wurde eine Zunahme der fettfreien Masse, eine Steigerung der Muskelkraft sowie ein Abbau der Fettmasse beobachtet. Es gibt Hinweise darauf, dass die Kombination aus Krafttraining und Supplementierung von Kollagen stärkere Auswirkungen auf das Proteom (Gesamtheit aller Proteine) der Skelettmuskulatur hat, als Krafttraining allein.
Augen: Der Glaskörper im Auge ist eine klare, gelartige Substanz, die den größten Teil des Augapfels ausfüllt. Er besteht hauptsächlich aus Wasser, Hyaluronsäure und einem feinen Netzwerk aus Kollagenfasern, die die Form des Auges stabilisieren und die Netzhaut unterstützen. Mit zunehmendem Alter können sich die Kollagenfasern im Glaskörper zusammenlagern, was zu sogenannten Glaskörpertrübungen führt. Diese erscheinen oft als fliegende Mücken oder Schatten im Sichtfeld. Studien zeigten, dass Patienten mit trockenen Augen durch die Einnahme von Kollagen eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome berichten. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Kollagen das Risiko für altersbedingte Makuladegeneration, eine der Hauptursachen für Erblindung bei älteren Menschen, möglicherweise verringern könnte.
Schlaf: Die im Kollagen besonders häufig vorkommende Aminosäure Glycin ist für ihre beruhigende Wirkung auf das Gehirn und ihre Rolle bei der Förderung der Schlafqualität bekannt. Laut einer Studie förderte der Verzehr von Kollagen vor dem Schlafengehen eine gute Nachtruhe.
Gehirn: Kollagen spielt möglicherweise eine wichtige Rolle für die Gesundheit des Gehirns. Es wird vermutet, dass es zur Stärkung der Gehirnneuronen und zur Verbesserung des Gedächtnisses beiträgt und damit kognitive Funktionen, Konzentration und geistige Klarheit unterstützt.
5. Mythos vegetarisches/veganes Kollagen und andere Irrtümer
Wie bereits unter Punkt 1 „Definition und Chemie“ beschrieben, spielt die im Kollagen häufig wiederholte Aminosäuresequenz „Glycin-Prolin-Hydroxyprolin“ eine wichtige Rolle. Diese Sequenz bildet eine Tripelhelix-Struktur, die für die Festigkeit und Stabilität des Bindegewebes sorgt. Kollagen ist ein tierisches Protein und kommt daher in pflanzlichen Lebensmitteln nicht vor. Dennoch werden dem Kunden oft „pflanzliche Kollagenpräparate“ angeboten. Diese bestehen in der Regel nur aus verschiedenen Aminosäuren und anderen Zusatzstoffen, die die Kollagensynthese zwar unterstützen können, jedoch beruhen die gesundheitlichen Effekte von Kollagenhydrolysat teilweise auf der Bioaktivität der Kollagenpeptide, die durch eine bloße Mischung von Aminosäuren nicht ersetzt werden können. Deshalb ist die peptidvermittelte, kollagenspezifische Wirkung nicht mit veganen Kollagenersatzprodukten oder anderen Proteinpulvern wie Whey zu erreichen, da diese keine kollagenspezifischen, bioaktiven Peptide enthalten.
Für die Wirkung von Kollagen als Supplement ist es übrigens weitestgehend unerheblich, aus welchem Kollagentyp und aus welchem Tier das Produkt hergestellt wurde. Die Aminosäurezusammensetzung ist bei den meisten Produkten ähnlich, sodass stets eine vergleichbare Menge an Aminosäuren supplementiert wird. Auch die bioaktiven Peptide unterscheiden sich kaum, da sie sehr kleine Fragmente des Kollagenproteins sind. Unterschiede zwischen den verschiedenen Kollagentypen, die auf einer größeren Ebene bestehen, treten auf dieser Ebene nicht mehr auf. Ein bekanntes bioaktives Peptid aus Kollagen ist beispielsweise Prolin-Hydroxyprolin, das sich aus der oben genannten Sequenz „Glycin-Prolin-Hydroxyprolin“ ableitet – einer charakteristischen Sequenz für alle Kollagentypen.
6. Unser Produkt Kollagen
Das SfH-Kollagenhydrolysat erfüllt unsere hohen Ansprüche an Qualität und Tierwohl. Es ist zudem LIAF-zertifiziert, was bedeutet, dass es Mitglied der American Grassfed Association ist. Hergestellt wird es durch enzymatische Hydrolyse der Kollagene von argentinischen Weiderindern. Dabei ist der Einsatz von industriellen Futtermitteln sowie die Verabreichung von Hormonen und Antibiotika streng untersagt. Das Wohlbefinden und die Gesundheit der grasgefütterten Weiderinder werden kontinuierlich von Tierärzten überwacht.
Das Kollagenhydrolysat lässt sich problemlos in alle Getränke und Gerichte einrühren – egal ob kalt oder heiß, süß oder herzhaft. Die Einnahme ist zu jeder Tageszeit möglich.
Unser Produkt ist sehr gut löslich, weist eine geringe Viskosität auf und ist geschmacksneutral.
Verzehrempfehlung: 15 g Kollagenhydrolysat täglich (zwei gestrichenen Messlöffel)
Bei therapeutischem Bedarf kann auch eine größere Menge eingenommen werden.
KOLLAGEN
1. Definition und Chemie
2. Wirtschaftliche Nutzung
3. Bedeutung für den menschlichen Körper
4. Wirkungen als Supplement
5. Mythos vegetarisches/veganes Kollagen und andere Irrtümer
6. Unser Produkt Kollagen
1. Definition und Chemie
Seinen Namen erhielt das Kollagen (auch Collagen, aus dem Griechischen „Leim erzeugend“) aufgrund seiner früheren Nutzung als Knochenleim im Holzhandwerk.
Kollagen ist ein bei Menschen und Tieren vorkommendes Strukturprotein des Bindegewebes, genauer gesagt, der extrazellulären Matrix (EZM). Die EZM ist der Teil des Gewebes, der zwischen den Zellen liegt und sie geflechtartig umgibt. Kollagen ist Hauptbaustein von weißen und unelastischen Fasern von Sehnen, Muskeln, Bändern, Knochen, Haut und Knorpeln. Es findet sich aber auch in vielen anderen Bereichen des Körpers, wie in Blutgefäßen, Hornhaut und Zähnen.
Kollagene treten bei anderen Organismen wie Pilzen, Pflanzen oder Einzellern (z. B. Bakterien, Algen) nicht auf.
Aktuell sind 28 verschiedene Kollagentypen bekannt, sowie mindestens zehn weitere Proteine mit kollagenähnlichen Anteilen, die in den unterschiedlichen Geweben vorkommen und in mehrere Untergruppen unterteilt werden. Sie unterscheiden sich in der Zusammensetzung von Aminosäuren, der Länge und dem Vernetzungsgrad der Molekülketten, welche schraubenförmig gewunden sind. Als besonderes Merkmal befindet sich an jeder dritten Position in der Kette die Aminosäure Glycin. Das sich häufig wiederholende Aminosäurenmuster Glycin-Prolin-Hydroxyprolin führt dazu, dass die Molekülkette ihre räumliche Gestalt in Form einer linksdrehenden Spirale (Helix) einnimmt. Drei solcher Molekülketten verdrillen sich zu einer rechtsdrehenden Spirale (Tripelhelix) und viele dieser Tripelhelices wiederum bilden schließlich kollagene Fasern, die nicht dehnbar sind. Die dichte Wicklung der Fasern ist ausschlaggebend für eine hohe Zugfestigkeit, weshalb sie Gewichte bis zum Zehntausendfachen ihres Eigengewichtes tragen können.
2. Wirtschaftliche Nutzung
Kollagene sind auch wirtschaftlich relevant. Sie werden in vielen Branchen eingesetzt, beispielsweise
3. Bedeutung für den menschlichen Körper
Im menschlichen Körper ist Kollagen mit ca. 30 % der gesamten Proteinmasse das am häufigsten vorkommende Protein und ist, kurz gesagt, die Substanz, die den Körper zusammenhält. Als Strukturprotein (ein Faserbündel bildendes Protein) bzw. Gerüststoff ist es ein wesentlicher Bestandteil von Knochen, Knorpeln, Sehnen, Bändern, Haut, Zähnen, Gefäßen und inneren Organen, der ihnen ihre Elastizität und Festigkeit verleiht.
Unverzichtbar ist Kollagen auch für die Blutgerinnung: Es dient als Ankerpunkt für Thrombozyten (Blutplättchen) und initiiert die Aktivierung der Gerinnungskaskade. Bei Verletzung eines Gefäßes wird Kollagen freigesetzt, an das sich Thrombozyten anheften und so die Blutgerinnung einleiten.
Kollagene werden in Typklassen eingeteilt. Die Typen I bis IV sind in den Geweben des menschlichen Organismus besonders verbreitet und gut beforscht:
Kollagentyp I (faserbildend) bildet Kollagenfasern für Sehnen, Faszien, Haut, Gefäße, innere Organe und kommt auch im Dentin der Zähne vor. Es ist mengenmäßig der häufigste Kollagentyp im Körper.
Kollagentyp II (faserbildend) kommt in verschiedenen Knorpelgeweben (z. B. Bandscheiben) und im Glaskörper im Auge vor.
Kollagentyp III (faserbildend) ist u. a. Bestandteil der Haut, Gefäßwände und inneren Organe.
Kollagentyp IV (netzbildend) ist Bestandteil der Basalmembran, einer dreidimensionalen Grenzschicht, die - vereinfacht ausgedrückt - Gewebe in Form hält und verschiedene Zelltypen, z. B. Fettzellen, Muskelfasern, periphere Nervenfasern, umschließt.
Durch den Verlust der Hormone nach der Menopause nimmt vor allem bei Frauen die Kollagensynthese ab. Eines der sichtbaren Anzeichen dafür ist die Haut, die weniger fest und geschmeidig wird. Auch die Knorpelmasse wird mit dem Alter schwächer.
4. Wirkungen als Supplement
Im Vergleich zu anderen Proteinpulvern hat Kollagen ein sehr spezielles Aminosäureprofil. Zum Beispiel fehlt die essenzielle Aminosäure Tryptophan, weshalb es keine vollständige Proteinquelle ist. Dennoch wirken Kollagen-Supplements nicht nur durch die enthaltenen Aminosäuren, sondern auch durch bioaktive Peptide. Bei Kollagen-Supplements handelt es sich um hydrolysiertes Kollagen. Hydrolyse bedeutet, dass große Proteinstrukturen mithilfe von Enzymen oder chemischen Mitteln in kleinere Stücke, sogenannte Peptide, aufgespalten werden. Diese kleinen Proteinstückchen nennt man Kollagenhydrolysat oder Kollagenpeptide. Während der Verdauung werden diese Peptide teilweise in einzelne Aminosäuren zerlegt, welche als Bausteine zur Bildung von körpereigenen Proteinen dienen - beispielsweise körpereigene Kollagenfasern, aber auch andere Proteine. Hierbei handelt es sich nicht um eine spezifische Wirkung. Das heißt, die Aminosäuren aus Kollagen-Supplements werden weiter verwertet für die Synthese sämtlicher körpereigener Proteine, nicht nur für körpereigenes Kollagen, welches mit 30 % des körpereigenen Proteins aber natürlich einen großen Anteil ausmacht.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass einige Peptide aufgrund ihrer besonderen Struktur sehr stabil gegenüber Verdauungsenzymen sind. Sie werden nicht vollständig aufgespalten und wirken daher bioaktiv – das heißt, sie haben eine eigene, positive Wirkung im Körper. Diese bioaktiven Peptide können Signale senden und dadurch verschiedene biologische Prozesse auslösen oder fördern. Besonders bekannt ist ihre Fähigkeit, die körpereigene Kollagenproduktion zu stimulieren. Diese spezifische Wirkung der Kollagenpeptide ist einzigartig und kann durch andere Produkte nicht ersetzt werden.
Herzgesundheit: Kollagen gibt den Blutgefäßen Stabilität und Festigkeit. Ohne Kollagen können die Gefäße schwach und brüchig werden, was das Risiko für Atherosklerose (Plaquebildung in den Arterien) erhöht. Es gibt zwei Arten von Blutgefäßen: Arterien und Venen. Arterien transportieren das Blut vom Herzen weg zu den Organen und Gliedmaßen. Venen bringen das Blut zurück zum Herzen. Während der venöse Bluttransport passiv erfolgt, funktioniert er durch die Muskelarbeit, vor allem durch die Wadenmuskulatur. Diese Muskelgruppen drücken die Venen zusammen (Muskelpumpe), sodass das Blut in Richtung Herz fließt. Die Venenklappen sorgen dabei dafür, dass das Blut nicht in die falsche Richtung zurückfließt. Damit sowohl die Muskulatur als auch die Blutgefäße elastisch bleiben, sind ausreichend Kollagenfasern wichtig.
Viele Menschen sind von Bluthochdruck betroffen, was das Risiko für Herzinfarkte und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Mehrere Studien im Labor haben gezeigt, dass Kollagen den Blutdruck senken kann. Es wirkt hemmend auf das Enzym ACE (Angiotensin Converting Enzym), das eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Blutdrucks und des Wasser-Elektrolyt-Haushalts spielt. Der Stickstoffmonoxidgehalt (NO) im Blut wurde erhöht. NO entspannt und erweitert die Blutgefäße, wirkt anti-entzündlich und vermindert die Entstehung von Blutgerinnseln.
(Unsere Quellen: DOIs 10.1271/bbb80189, 10.1271/bbb120718, 10.5551/jat.36293)
Typ-2-Diabetes und Gewichtsabnahme: Studien zeigten, dass sich Entzündungen, oxidativer Stress und die Glukoseempfindlichkeit durch die Einnahme von Kollagen verbesserte und die Insulinresistenz verringerte, was sich für Menschen mit Typ-2-Diabetes als große Hilfe erweisen könnte. Auch eine deutliche Senkung der Triglycerid- und Cholesterinwerte war zu erkennen. Weiterhin förderte die regelmäßige Einnahme von Kollagen die Aktivierung der körpereigenen Sättigungssignale. Dies führte zu einem verringerten Heißhunger und trug somit zur Gewichtsabnahme bei, indem es den Abbau von Körperfett unterstützte.
(Unsere Quellen DOIs: 10.1007/s13197-017-2663-z, 10.1001/jama.2009.976, 10.1139/H10-075, 10.3892/mm.2017.7061, 10.1097/MAJ.0b013e3181edfcf2, 10.1139/H10-075)
Verdauung: Eine geschädigte Magen- und Darmschleimhaut kann durch Kollagen wieder aufgebaut und gestärkt werden, was dazu beitragen kann, Verdauungsprobleme zu lindern. Die Peptide beeinflussen verschiedene Signalwege im Körper, hemmen Entzündungen in der Darmwand und fördern die Wasseraufnahme. Dadurch bleibt der Darm gut hydriert, was für eine optimale Funktion des Verdauungssystems sehr wichtig ist.
(Unsere Quellen DOIs: 10.1002/jsfa.6854, 10.3390/cimb43030113)
Haut: Studien zeigten eine signifikante Verbesserung der Elastizität, Rauheit und Dichte der Haut und verbesserten Zeichen der Hautalterung.
(Unsere Quellen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30681787/; DOIs: 10.1159/000351376, 10.1111/jocd.12174, 10.3390/nu11102494)
Nägel: Die tägliche Einnahme von bioaktiven Kollagenpeptiden steigerte das Nagelwachstum und verbesserte brüchige Nägel, die Häufigkeit von abgebrochenen Nägeln nahm deutlich ab.
(Unsere Quelle: DOI 10.1111/jocd.12393)
Knochen, Gelenke, Muskeln: In Studien zeigten sich positive Ergebnisse in Bezug auf Knochenbildung und Knochendichte. Die Einnahme von Kollagen erhöhte die Knochenmineraldichte der Lendenwirbelsäule und des Oberschenkelhalses bei postmenopausalen Frauen mit altersbedingtem Rückgang. Darüber hinaus zeigten sich im Blut günstige Veränderung des Knochenmarkers P1NP, was auf eine verstärkte Knochenbildung und einen verringerten Knochenabbau hindeutet. Bei Gelenkschmerzen zeigten sich Verbesserungen in Bewegung und auch auch in Ruhe, durch signifikante Steigerung der Proteoglykandichte (Proteine im Knorpel) in Bereichen der Tibia (Schienbein). Knorpelzellen des Körpers wurden angeregt, vermehrt Knorpelgewebe zu bilden. Sekundäre Behandlungen wie Massagen und Physiotherapie konnten in Studiengruppen beträchtlich reduziert werden.
Die Einnahme von Kollagenpeptiden in Kombination mit Krafttraining verbesserte in Studien die Körperzusammensetzung im Vergleich zu Placebo. Dabei wurde eine Zunahme der fettfreien Masse, eine Steigerung der Muskelkraft sowie ein Abbau der Fettmasse beobachtet. Es gibt Hinweise darauf, dass die Kombination aus Krafttraining und Supplementierung von Kollagen stärkere Auswirkungen auf das Proteom (Gesamtheit aller Proteine) der Skelettmuskulatur hat, als Krafttraining allein.
(Unsere Quellen: DOIs: 10.3390/nu11051072, 10.1017/S0007114515002810, 10.1139/apnm-2016-0390, 10.1185/030079908×291967, 10.1016/j.joca.2011.01.001, 10.1126/science.8378772, 10.1080/09637480802498820)
Augen: Der Glaskörper im Auge ist eine klare, gelartige Substanz, die den größten Teil des Augapfels ausfüllt. Er besteht hauptsächlich aus Wasser, Hyaluronsäure und einem feinen Netzwerk aus Kollagenfasern, die die Form des Auges stabilisieren und die Netzhaut unterstützen. Mit zunehmendem Alter können sich die Kollagenfasern im Glaskörper zusammenlagern, was zu sogenannten Glaskörpertrübungen führt. Diese erscheinen oft als fliegende Mücken oder Schatten im Sichtfeld. Studien zeigten, dass Patienten mit trockenen Augen durch die Einnahme von Kollagen eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome berichten. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Kollagen das Risiko für altersbedingte Makuladegeneration, eine der Hauptursachen für Erblindung bei älteren Menschen, möglicherweise verringern könnte.
(Unsere Quellen DOIs: 10.1016/j.survophthal.2021.04.006, 10.1001/jama.294.24.3101)
Schlaf: Die im Kollagen besonders häufig vorkommende Aminosäure Glycin ist für ihre beruhigende Wirkung auf das Gehirn und ihre Rolle bei der Förderung der Schlafqualität bekannt. Laut einer Studie förderte der Verzehr von Kollagen vor dem Schlafengehen eine gute Nachtruhe.
(Unsere Quelle: https://link.springer.com/article/10.1007/s00394-023-03267-w)
Gehirn: Kollagen spielt möglicherweise eine wichtige Rolle für die Gesundheit des Gehirns. Es wird vermutet, dass es zur Stärkung der Gehirnneuronen und zur Verbesserung des Gedächtnisses beiträgt und damit kognitive Funktionen, Konzentration und geistige Klarheit unterstützt.
(Unsere Quellen DOIs: 10.1016/j.neuint.2021.105033, 10.1080/09553002.2022.2063961)
5. Mythos vegetarisches/veganes Kollagen und andere Irrtümer
Wie bereits unter Punkt 1 „Definition und Chemie“ beschrieben, spielt die im Kollagen häufig wiederholte Aminosäuresequenz „Glycin-Prolin-Hydroxyprolin“ eine wichtige Rolle. Diese Sequenz bildet eine Tripelhelix-Struktur, die für die Festigkeit und Stabilität des Bindegewebes sorgt. Kollagen ist ein tierisches Protein und kommt daher in pflanzlichen Lebensmitteln nicht vor. Dennoch werden dem Kunden oft „pflanzliche Kollagenpräparate“ angeboten. Diese bestehen in der Regel nur aus verschiedenen Aminosäuren und anderen Zusatzstoffen, die die Kollagensynthese zwar unterstützen können, jedoch beruhen die gesundheitlichen Effekte von Kollagenhydrolysat teilweise auf der Bioaktivität der Kollagenpeptide, die durch eine bloße Mischung von Aminosäuren nicht ersetzt werden können. Deshalb ist die peptidvermittelte, kollagenspezifische Wirkung nicht mit veganen Kollagenersatzprodukten oder anderen Proteinpulvern wie Whey zu erreichen, da diese keine kollagenspezifischen, bioaktiven Peptide enthalten.
Für die Wirkung von Kollagen als Supplement ist es übrigens weitestgehend unerheblich, aus welchem Kollagentyp und aus welchem Tier das Produkt hergestellt wurde. Die Aminosäurezusammensetzung ist bei den meisten Produkten ähnlich, sodass stets eine vergleichbare Menge an Aminosäuren supplementiert wird. Auch die bioaktiven Peptide unterscheiden sich kaum, da sie sehr kleine Fragmente des Kollagenproteins sind. Unterschiede zwischen den verschiedenen Kollagentypen, die auf einer größeren Ebene bestehen, treten auf dieser Ebene nicht mehr auf. Ein bekanntes bioaktives Peptid aus Kollagen ist beispielsweise Prolin-Hydroxyprolin, das sich aus der oben genannten Sequenz „Glycin-Prolin-Hydroxyprolin“ ableitet – einer charakteristischen Sequenz für alle Kollagentypen.
6. Unser Produkt Kollagen
Das SfH-Kollagenhydrolysat erfüllt unsere hohen Ansprüche an Qualität und Tierwohl. Es ist zudem LIAF-zertifiziert, was bedeutet, dass es Mitglied der American Grassfed Association ist. Hergestellt wird es durch enzymatische Hydrolyse der Kollagene von argentinischen Weiderindern. Dabei ist der Einsatz von industriellen Futtermitteln sowie die Verabreichung von Hormonen und Antibiotika streng untersagt. Das Wohlbefinden und die Gesundheit der grasgefütterten Weiderinder werden kontinuierlich von Tierärzten überwacht.
Das Kollagenhydrolysat lässt sich problemlos in alle Getränke und Gerichte einrühren – egal ob kalt oder heiß, süß oder herzhaft. Die Einnahme ist zu jeder Tageszeit möglich.
Unser Produkt ist sehr gut löslich, weist eine geringe Viskosität auf und ist geschmacksneutral.
Bei therapeutischem Bedarf kann auch eine größere Menge eingenommen werden.
Bleiben Sie gesund und informiert!